Kritik an Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Türkei

Kreditwürdigkeit der Türkei

Nach dem die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) nach dem Putschversuch am 15. Juli die Kreditwürdigkeit der Türkei heruntergestuft hatte, folgt nun auch die herabgestuft durch Moody’s.

Die US-Ratingagentur Moody’s folgt nach Wochen der Einschatzung von Standard & Poor’s und stuft die Kreditwürdigkeit der Türkei herab. Die langfristigen Verbindlichkeiten des Landes werden nur noch mit „Ba1“ bewertet, statt mit „Baa3”. Die Herabstufung um eine Stufe bedeutet für die Türkei eine Abstufung vom „Investment-Bereich“ in den „Ramsch-Bereich“.

Moody’s hatte nach dem Putschversuch eine Prüfung der mittelfristigen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die politischen Einrichtungen angekündigt. Die Agentur schätze für 2016 bis 2019 das Wirtschaftswachstum der Türkei auf 2,7 %. Das liege unter den 5,5 %, die von 2010 bis 2014 erreicht worden seien.

Die nächste Bewertung der Kreditwürdigkeit von Moody’s wird für den 02. Dezember erwartet.

Kreditwürdigkeit der Türkei herabgestuft ohne Würdigung der wirtschaftlichen Maßnahmen

Neben dem türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim kritisierte auch der Minister für Zoll und Handel, Bülent Tüfençi, die Herabstufung.

Tüfençi sagte zur Herabstufung, dass die türkische Wirtschaft über 27 Quartale mehr gewachsen sie als 21 europäische Länder. Die Türkei sei unter den ersten sechs Ländern, die seit 27 Quartalen wachsen. Die schwache in- und ausländische Nachfrage habe das Wachstum ein wenig gedämpft. Die Türkei habe von ihrer Finanzdisziplin her keine Zugeständnisse gemacht. Die Begründung von Moody’s würdige die von der Türkei getroffenen Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft in keinster Weise, so der Minister.

Verwandte Themen