Niedersachsen stolz auf türkische Gastarbeiter

Türkische Gastarbeiter

Die Niedersächsische Landesregierung ist stolz auf türkische Gastarbeiter. Sie hat mit einer Festveranstaltung bei Volkswagen in Hannover-Stöcken am Montag (28.03) den 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei gefeiert

Bei der Veranstaltung waren Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister, Sozialministerin Aygül Özkan (beide CDU), die Spitze der VW-Nutzfahrzeugsparte und der türkische Botschafter Ali Ahmet Acet anwesend. Die Verdienste der Zuwanderer für die deutsche Wirtschaft wurden gewürdigt. „Sie haben unser Land mit aufgebaut und unseren Wohlstand mit begründet“, sagte McAllister. Auf Türkisch fügte er hinzu: „Lassen sie uns auf dem bis jetzt Erreichten weiter aufbauen.“

Türkische Gastarbeiter kommen nach 50 Stunden Zugfahrt an

Die Bundesrepublik hatte am 30. Oktober 1961 ein Anwerbeabkommen mit der Türkei geschlossen. Mit der Zusicherung von Mindestlohn und Unterkunft wurde versucht, Türken für eine zunächst einjährige Arbeit in Deutschland zu begeistern. Eine Außenstelle der Bundesanstalt für Arbeit in Istanbul organisierte Eignungsprüfungen und vermittelte bis zum Anwerbestopp 1973 rund 710.000 Türken in deutsche Unternehmen.

In den Sechzigerjahren dauerte die Zugfahrt von Istanbul über Sofia, Belgrad und Salzburg bis München  ca. 50 Stunden. Die Schnellzüge, wie sie damals genannte wurden, waren unkomfortabel und hatten Holzbänken. Sie hielten an jeder Wasserpumpe an.

Fatma Nazli zählt zu den ersten Gastarbeiterinnen

Fatma Nazli zählt zu den ersten Gastarbeiterinnen. Sie kam im März 1966 als Schneiderin nach Ibbenbüren. Fünf Jahre später eröffnete sie ihre kleine Änderungsschneiderei, die 37 Jahre zum Stadtbild gehörte. Aus der Gastarbeiterin der ersten Stunde wurde im Laufe der Zeit ein Ibbenbürener Original.