Die Schauspiel-Ikone des türkischen Films ist verstorben

Fatma Girik, die zeitlose Schauspiel-Ikone des türkischen Films und Fernsehens ist am Montagmorgen in einem Istanbuler Krankenhaus verstorben.

Sie spielte in über 180 Filmen und Serien mit. Im Alter von 14 Jahren gelang es ihr als Komparsin zu einem der prägendsten und bekanntesten Namen des Yeşilçam aufzusteigen.

Das Krankenhaus gab in einer offiziellen Meldung bekannt, dass sie an einem Multiorganversagen verstorben ist. Dort wurde sie an einer Lungenentzündung aufgrund Covid-19 behandelt.

Die türkische Schauspielerin engagierte sich in sozialen Themen und in der Politik. Sie moderierte eine Zeit lang die Reality-Sendung „Söz Fato“ (deutsch: „Das Wort hat Fato“ (für Fatma)) und wurde 1995 Bürgermeisterin des Istanbuler Stadtviertels Şişli.

Die letzten Jahre verbrachte Fatma Girik mit ihr Mutter, 17 Katzen und fünf Hunden in Bodrum. Nach Istanbul kehrte sie wegen ihrer Behandlung zurück.

Fatma Girik: „Meine einzige Sorge war, Brot nach Hause zu bringen.“

Fatma Girik wurde am 12. Dezember 1942 in Istanbul als Tochter einer Arbeiterfamilie geboren. Sie lebten in einem zweistöckigen Holzhaus in Sultanahmet. Da ihre Eltern arbeiteten, musste sie sich bereits mit sechs Jahren um den Bruder und den Haushalt kümmern.

Diese Jahre beschrieb sie einst so: „In meiner Kindheit kochte ich das Gericht kuru fasulye (Bohnen) auf dem Gasherd, den ich mit Hilfe unserer Nachbarn anzündete. Ich kochte es nicht, weil ich es besonders mochte, sondern weil es das einzige Gericht war, das ich kannte.“

Eines Tages nahm der Nachbar, der als Angestellte der Zeitung Yeni Sabah sich als Statist in Filmen etwas dazu verdiente, Fatma Girik und ihre Mutter Münevver Girik mit zum Set. So kam sie mit der Schauspielerei in Berührung.

Girik sagte, dass sie in den Anfängen ihrer Karriere keine großen Träume hatte. Ihre einzige Sorge habe darin bestand, Brot nach Hause zu bringen. Von ihrem ersten Verdienst habe sie sich eine blaue Bluse und eine Banane gekauft. „Banane war damals unerreichbar für uns, sodass ich es mit 14 zum ersten Mal gegessen habe“, sagte sie in einem ihrer Interviews.