Der türkische Elektrozug beginnt mit Betriebstests

Türkische Elektrozug TÜVASAS

In der türkischen Provinz Sakarya im Bezirk Adapazarı hat gestern der Hersteller des ersten nationalen elektrischen Zugs, die Türkiye Vagon Sanayi A.S. (TÜVASAŞ), mit Betriebstests begonnen.

Selbst während der Coronavirus-Pandemie arbeiteten die Entwickler von TÜVASAŞ pausenlos an ihrem selbstgesteckten Ziel der baldigen Inbetriebnahme, sagte Industrie- und Technologieminister Mustafa Varank während einer feierlichen Zeremonie anlässlich des Testbeginns.

Den jetzt stattfindenden Werksversuchen folgen Ende August Strecken- und Bahntests. Den Plänen zufolge soll der erste in der Türkei hergestellte elektrische Zug noch in diesem Jahr in Betrieb gehen.

Die türkische Bahn ist für den Intercity-Personenverkehr mit einer Betriebsgeschwindigkeit von 176 bzw. 160 km/h konzipiert.

Mustafa Varank gab in seiner Rede an, dass die Fertigungskosten der Elektrobahn 20 Prozent niedriger lägen als vergleichbare Konkurrenzangebot aus dem Ausland. Der Kostenvorteil stecke unter anderem in der Nutzung heimischer Ressourcen.

Türkische Elektrozug soll 80% heimische Ressource erreichen

Laut Angaben des Ministers wurde der Prototyp zu 60 Prozent mit heimischen Ressourcen hergestellt und könne in der Serienproduktion einen Anteil von 80 Prozent erreichen.

Varank stellte fest, dass das jährliche Marktvolumen des globalen Bahnsektors rund 160 Milliarden Euro (180 Milliarden US-Dollar) betrage und weiter wachse. Die Türkei könne diesem Sektor als Anbieter in den nächsten zehn Jahren rund 15 Milliarden Euro beisteuern.

Der Minister für Verkehr und Infrastruktur, Adil Karaismailoglu, sagte, die TÜVASAŞ habe als Unternehmen für die Reparatur- und Wartung von Zügen begonnen und sei nun der größte Hersteller von Eisenbahnsystemen im Nahen Osten.