Türkei-Besuch: Christian Wulff am dritten Tag

Auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Staatspräsident Abdullah Gül sagte Bundespräsident Wulff, der Islam sei ein Stück Deutschlands und er sei auch der Bundespräsident der Moslems. Auf die Frage eines deutschen Journalisten an Staatspräsident Gül, ob er auch der Präsident der Christen in der Türkei sei, antwortete Gül, auch in der Türkei würden Nichtmoslems leben und natürlich sei er auch deren Staatspräsident.

Bundespräsident Wulff sprach gestern auch in der Nationalversammlung. In seiner Rede an türkische Parlamentarier hob er die Bedeutung der türkisch-deutschen Beziehungen hervor. Wulff sprach auch die Integration der Türken in Deutschland an und betonte, dass dies nur durch Dialog erfolgreich sein könne. Wulff sagte weiterhin, dass die Türkei eine Brückenfunktion zwischen Ost und West ausübt und Deutschland den Weg der Türkei zur Europäischen Union unterstützt.

Wulff und Staatspräsident Abdullah Gül werden heute gemeinsam nach Kayseri reisen. Christian Wulff wird dort mit deutschen und türkischen Unternehmer zusammentreffen. Deutschland ist der wichtigste Wirtschaftspartner für die Türkei.

Bundespräsident Wulff wird von einer 15-köpfigen Wirtschaftsdelegation begleitet. In Kayseri soll auch über Investitionen deutscher Unternehmen und der Zusammenarbeit auf dem Energiesektor beraten werden.

Die Türkei zählt zu den wichtigsten aufstrebenden Wirtschaftsnationen. Im ersten Halbjahr 2010 Wuchs die türkische Wirtschaft um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.