Prozessverlauf: 13 Schnaps-Panscher stehen vor Gericht

Die Klassenfahrt von Lübecker Berufsschülern endete im März 2009 mit dem Tod von drei Schülern. Elf Schüler hatten im "Anatolia Beach Hotel" in Kemer gepanschten Wodka getrunken, der mit Methanol hergestellt worden war. Die Polizei kam bei ihren Ermittlungen einer Getränke-Mafia auf die Spur. Insgesamt stehen 13 Schnaps-Panscher in Antalya vor Gericht.

Jetzt fand der elfte Verhandlungstag statt. Die Verteidigung beantragte, nochmals den Lehrer zu befragen, der die Schüler auf die Klassenreise begleitet hatte. Allerdings ist der 57-jährige Lehrer vor kurzem verstorben. Deshalb entschied das Gericht, den Prozess auszusetzen, bis die deutschen Behörden den Tod des Lehrers offiziell bestätigt haben. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 22. Juli angesetzt.

Die vier Hauptangeklagten, die Brüder Cengiz und Kemal E., ihr Vater und ein Mitarbeiter, streiten die Anklagepunkte weiter ab. Ihnen wird vorgeworfen, den gepanschten, mit hochgiftigem Methanol versetzen Wodka hergestellt und an das Hotel "Anatolia Beach" verkauft zu haben. Die Verteidiger der Angeklagten halten ihre Mandanten weiter für unschuldig und beantragten, den durchschnittlichen Alkoholverbrauch des Hotels zu ermitteln. Damit soll belegt werden, dass das Hotel es gar nicht nötig gehabt hätte, gepanschten Wodka zu verwenden. Das Gericht wies den Antrag als unbegründet ab.

Für die Angeklagten geht es um viel. Sollten sie wegen Totschlags verurteilt werden, wie von der Staatsanwaltschaft gefordert, drohen ihnen bis zu 25 Jahre Gefängnis.

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