Gedenken an Brandanschlag in Solingen

Am 29. Mai 1993 kamen bei einem rechtsextremen Brandanschlag auf das von Türken bewohnte Haus in Untere Wernerstraße 81 zwei Frauen und drei Mädchen ums Leben. Zum 20. Jahrestag des Brandanschlags wird heute in Solingen der Opfer gedacht. An der Zeremonie nehmen Vertreter der türkischen Regierung, der Bundes- und der Landesregierung und die Familie Genç, aus der die Opfer stammen, teil.

Vertreten wird die türkische Regierung durch den Vizepremier Bekir Bozdag. Mevlüde Genç, die beim Brandanschlag 5 Familienmitglieder verloren hat, sagte: "Seit dem Brandanschlag haben unsere Schmerzen kein Ende genommen, aber wir haben keinen Hass entwickelt."

Angela Merkel und Bekir Bozdag kamen gestern an dem 6. Risale-i Nur und Ittihad-i Islam Symposium zusammen. Merkel sagte: "Wir möchten, dass man keine Vorurteile über Migranten bildet. Außerdem muss Rassismus auch innerhalb der Gesellschaft diskutiert werden." Die Bundeskanzlerin sagte weiter, dass Deutschland strukturelle Veränderungen getroffen habe, um in der Zukunft Mordtaten mit rassistischem Hintergrund, wie die des Nationalsozialistischen Untergrunds, zu verhindern.

20 Jahre nach dem rechtsextremen Brandanschlag versucht die Stadtregierung von Solingen ein besseres Klima für ein Miteinander zu schaffen. Einige Solinger setzen sich für den Austausch zwischen Türken und Deutschen ein. Andere wiederum wollen nichts mehr vom Brandanschlag wissen.

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