Wahlen in Frankreich: Duell ums Präsidentenamt zwischen Macron und Le Pen

Wahlen in Frankreich
AA / HaberTurk

Der Präsident, der Frankreich die nächsten fünf Jahre regieren wird, wird in zwei Wahlgängen gewählt, die am 10. und 24. April stattfinden. Umfragen deuteten im Vorfeld darauf hin, dass der Liberale Emmanuel Macron und die Nationalistin Marine Le Pen wie 2017 in die zweiten Runde einziehen und die Stichwahl eng ausfallen könnte.

Wie das französische Innenministerium nach Auszählung fast aller Stimmen mitteilte, erzielte Macron in der gestrigen ersten Runde 27,6 Prozent und hat damit die erste Runde gewonnen. Seine rechtsextreme Rivalin Marine Le Pen wird zum zweiten Mal gegen ihn um die Präsidentschaft kämpfen.

„Machen Sie keinen Fehler, nichts ist entschieden“, sagte Macron vor jubelnden Anhängern nach der Ergebnisverkündung.

Mit 97 % der ausgezählten Ergebnisse hatte Emmanuel Macron 27,6 % der Stimmen, Marine Le Pen 23,41 % und Jean-Luc Mélenchon 21,95 %.

Le Pen forderte alle Nicht-Macron-Wähler auf, sich ihr anzuschließen und „Frankreich wieder in Ordnung zu bringen“.

Macrons Team plant nun eine Reihe großer Kundgebungen und TV-Auftritte.

Wahlen in Frankreich – Charles de Gaulle wurde 1965 als erster Präsident gewählt

In Frankreich, das derzeit in in der fünften Republik ist, wird der Präsident seit der Verfassungsänderung vom 6. November 1962 direkt vom Volk gewählt. General Charles de Gaulle, der während des Zweiten Weltkriegs das Symbol des französischen Widerstands gegen die Nazis war, wurde 1965 als erster Präsident mit diesem System gewählt.

Um bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich kandidieren zu können, müssen die Unterschriften von mindestens 500 Abgeordneten, Senatoren, Mitgliedern des Europäischen Parlaments, Bürgermeistern und Mitgliedern der Generalversammlung der Provinzen oder Regionen gesammelt werden.

Geringere Wahlbeteiligung laut Umfrageinstitut

42 Personen kandidierten bei den diesjährigen Wahlen, aber einige von ihnen schieden am Ende der innerparteilichen Vorwahlen aus, und einige von ihnen konnten nicht kandidieren, weil sie nicht genügend Unterschriften sammeln konnten.

Als Ergebnis erfüllten 12 Kandidaten die Kriterien von mindestens 500 Unterschriften und qualifizierten sich offiziell für die Wahlen.

Rund 49 Millionen Franzosen hatten sich zur Teilnahme an der Präsidentschaftswahl in diesem Jahr angemeldet. Die Wahlbeteiligung lag bei geringen 74,0 Prozent. Dieses Ergebnis wurde trotz sonnigem Wetters vom Umfrageinstituts Ipsos kurz nach Schließung der Wahllokale ermittelt.