US-Strafzölle treffen türkische Lira hart

US-Strafzölle gegen Türkei
Hurriyet

Eine Erleichterung in der türkischen Wirtschaft, seit dem Disput mit dem NATO-Partner USA, ist nicht in Sicht. Die Auseinandersetzung verschärft sich weiter.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte im türkischen Fernsehen, dass die USA versuche der Türkei hinterrücks zu schaden.

Die USA verhängten letzte Woche Strafzölle gegen die Türkei, weil sie sich weigerte, einen im Land inhaftierten US-Prediger freizulassen.

Konflikt wegen Andrew Brunson und Fethullah Gülen

Der amerikanische Pastor Andrew Brunson ist seit fast zwei Jahren in der Türkei inhaftiert. Ihm werden Verbindungen zu der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) und zur gülenistischen Bewegung vorgeworfen. Die Türkei macht sie für den gescheiterten Putsch im Jahr 2016 verantwortlich. US-Präsident Trump dringt auf die Freilassung des evangelikalen Pastors.

Der türkische Präsident ist verärgert darüber, dass die USA nicht gegen die Gülen-Bewegung vorgegangen ist und sie den Putschversuch von 2016 nicht eindeutig verurteilt hat. Amerika hat sich entgegen Türkeis Forderung geweigert, Fethullah Gülen auszuliefern. Gülen lebt im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Marktturbulenzen durch US-Strafzölle

Die US-Strafzölle führten zu Marktturbulenzen, die die Notenbank vergebens mit einer Reihe marktfördernden Maßnahmen versucht zu lindern.

Tayyip Erdogan sagte auf einer Pressekonferenz in der türkischen Hauptstadt Ankara gegenüber den USA: „Sie handeln auf der einen Seite als strategischer Partner, auf der anderen Seite schießen sie Kugeln in den Fuß ihres strategischen Partners.“

„Wir sind zusammen in der NATO und sie versuchen, ihrem strategischen Partner in den Rücken zu stechen.“

Als sich die Krise Ende letzter Woche verschärfte, rutschten die türkische Lira und der Aktienmarkt stark ab.

Der Konflikt zwischen der Türkei und den USA hatte bereits vor dem Wochenende Börsen weltweit erfasst und Kurse einbrechen lassen.

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu zeigt sich offen für Gespräche mit den USA. Sein Land sei an einem Übereinkommen interessiert und offen gegenüber diplomatischen Initiativen.