Türkische Zentralbank versucht Lira zu stabilisieren

Auch die Türkei gerät mehr und mehr in den Sog der internationalen Banken und Finanzkrise. Durch Devisen-Verkäufe versucht die türkische Zentralbank die Währung zu stabilisieren. Die Türkische Lira hat diese Woche ein neues Rekordtief erreicht.

Mit der Veräußerung von 1,35 Milliarden US-Dollar konnte gestern die Zentralbank den Wechselkurs der Türkischen Lira stabilisieren. Seit Mitte August verkauft die Zentralbank täglich Devisen in Höhe von 350 Millionen US-Dollar. Doch die Währungsreserven der Türkei betragen lediglich 80 Milliarden US-Dollar. Der massive Devisenverkauf kann daher nicht lange anhalten. Zudem leidet die Türkei unter dem Rückzug der Investoren. In der jetzigen Finanzkrise ziehen sich Investoren aus den sogenannte Schwellenländer zurück, weil sie als anfällig eingestuft werden.

Das Wachstum der Türkei basiert hauptsächlich auf kurzfristigen Investments. Die starke Nachfrage der Verbraucher wird über Bankkredite und Kreditkartenschulden finanziert. Über diese Schulden wurde das starke Wirtschaftswachstum der Türkei finanziert.

In den letzten Jahren boomte die türkische Wirtschaft und stieg um rund 8% pro Jahr. Doch allmählich trübten sich die wirtschaftlichen Aussichten. Der Internationale Währungsfond senkte die Wachstumsprognose der Türkei für 2012 auf nur noch 2,25%. Diese Prognosen und die sich beschleunigende Inflation erfordern eigentlich Zinssenkungen. Doch das das Dilemma ist, dass durch niedrige Zinsen die Türkei für ausländische Investoren noch unattraktiver wird.