Türkei: Verkauf von Devisenreserven durch die Zentralbank

Türkei Verkauf von Devisenreserven

Die Landeswährung Lira ist in den vergangenen Jahren auf immer neue Tiefstände abgerutscht. Das Land kämpft gegen die negativen Folgen, die sich aus der Wechselwirkung aus Zinssätzen, Inflation und Wechselkursen für die türkische Wirtschaft ergeben.

Die Zentralbank tritt dieser negativen Wechselwirkung mit dem Verkauf von Devisenreserven entgegen.

Führende Ökonomen sind der Auffassung, dass der Anstieg der Wechselkurse ohne Zinserhöhung nicht aufzuhalten ist. Zudem entferne sich das Land mit dem Verkauf der Devisenreserven immer weiter von der Ebene, seine Schulden zu begleichen.

Experten sehen Problem in den Zinssenkungsbeschlüssen

Die seit September von der türkischen Zentralbank (TCMB) getroffenen Zinssenkungsbeschlüsse hätten laut türkischen Ökonomen die Wechselkurse in Rekordhöhen schießen lassen.

Der Dollarkurs lag am 20. Oktober bei 9,29 TL und hat am 14. Dezember einen neuen Höchststand von 14,75 TL erreichte.

Der TCMB Ausschuss für Geldpolitik hatte den einwöchigen Repo-Zinssatz am 23. September von 19 Prozent auf 18 Prozent, am 21. Oktober von 18 Prozent auf 16 Prozent und am 18. November von 16 Prozent auf 15 Prozent abgesenkt.

Mit dem Repo-Zinssatz steuert die Zentralbank die Liquidität im Finanzsystem und damit die Versorgung der Wirtschaft mit Geld.

Wechselkurs steigt vor TCMB Zinsentscheidung an diesem Donnerstag

Vor der letzten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses in diesem Jahr, die am Donnerstag von der Zentralbank abgehalten wird, testet der Dollar/TL-Kurs neue Höchststände. Ökonomen warten von der Sitzung eine Entscheidung, dass die Zinsen gesenkt werden.

Der Dollar/TL-Kurs liegt heute bei 14,75 und wird bei 16,65 gehandelt. Die Zentralbank hat seit dem 1. Dezember viermal direkt interveniert, indem sie Devisenreserven von rund 4 Milliarden US-Dollar auf dem Markt verkaufte, um den Anstieg der Wechselkurse zu stoppen.