Neues Problem in der Automobilproduktion durch Magnesium-Engpass

Magnesium-Engpass

Über Monate schien der Chipmangel für die deutsche Industrie das wesentliche Problem bei der Produktion zu sein. Ein neues Problem stellt nun der Mangel an Magnesium dar. Vor allem die Autoindustrie ist betroffen.

Magnesium ist ein sehr wichtiger Werkstoff für die Herstellung aluminiumhaltiger Legierungen und wird häufig in der Automobilindustrie und dem Flugzeugbau eingesetzt. Es ist ein Metall, das die Festigkeit von Aluminium erhöht, obwohl es leicht ist. In jedem Auto sind zwischen 150 und 200 Kilogramm Aluminium verbaut.

Aufgrund der Bemühungen Chinas, den eigenen Energieverbrauch zu drosseln, wurde in letzter Zeit weniger Magnesium produziert. Weniger Magnesium wirkt sich negativ auf die Aluminiumproduktion aus.

Der bereits bestehende globale Magnesium-Engpass wurde im September und Oktober noch besorgniserregender, als China, der weltweit größte Lieferant, die Magnesiumproduktion unter Berufung auf Energieknappheit im Land reduzierte. Das Problem der der Magnesiumversorgung verschärfte sich mit Chinas Versuch, den Energieträger Kohle zu reduzieren.

In der Aluminiumproduktion gibt es keinen Ersatz für Magnesium. Preis für eine Tonne Aluminium hat vor wenigen Tagen im Handel mit 3.000 US-Dollar den höchsten Wert seit 13 Jahren erreicht.

95 Prozent des Magnesiumbedarfs der EU kommen aus China

China liefert mehr als 80 Prozent der weltweiten Magnesiumproduktion. Daher spiegelt sich die kleinste Änderung in seiner Produktion in der Lieferkette auf der ganzen Welt wider.

Insbesondere die Europäische Union (EU) deckt 95 Prozent ihres Magnesiumbedarfs aus China.

Ende letzten Monats warnte der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) zusammen mit 11 Industrieverbänden vor dem zunehmenden Magnesium-Engpass. Laut der Wirtschaftsvereinigung Metalle befindet sich Magnesium seit 2017 auf der Liste kritischer Rohstoffe für europäische Unternehmen.