
Erdogan in Köln: Hass und Liebe

Der türkische Ministerpräsident war am Samstag (24.05) in Köln zu Besuch und hielt in der Lanxess-Arena eine Rede anlässlich des 10-Jahres-Jubiläum der UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten) vor rund 15.000 Anhängern. Gleichzeitig protestierten rund 30.000 Demonstranten in Köln gegen die Politik von Erdogan.
Bei seiner Ansprache bedankte sich Erdogan bei Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Beileidsbekundungen nach dem schweren Bergwerksunglück von Soma. Gleichzeitig kritisierte er die deutschen Medien, die dieses Unglück politisieren würden.
Erdogan sagte, das die Verantwortlichen der Soma-Katastrophe zur Rechenschaft gezogen werden und man dafür sorgen werde, dass solch ein Unglück nicht nochmal geschehen kann.
An die Türken in Deutschland sagte er, das Integration wichtig sei, aber dass man sich nicht assimilieren solle. "Wir haben die Integration immer gefördert, betonen jedoch, dass wir uns nicht assimilieren wollen. Wir wollen unsere Sprache, unsere Kultur beibehalten – jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass wir uns auch integrieren wollen", sagte Erdogan wörtlich.
Zum Thema Präsidentschaftswahlen in der Türkei forderte er seine Anhänger auf erstmals vom Wahlrecht aus dem Ausland Gebrauch zu machen. Ob er als Kandidat für den Posten des türkischen Staatspräsidenten für den scheidenden Abdullah Gül antritt, ließ Erdogan offen.