Erdogan fordert türkische Gymnasien in Deutschland

In einem Interview in einer deutschen Zeitung äußerte Recep Tayyip Erdogan seine Vorstellung türkische Gymnasien in Deutschland einzurichten. Er begründete seinen Vorstoß mit den anhaltenden Sprachproblemen vieler der drei Millionen Türken in der Bundesrepublik.

In dem Interview sagte Erdogan weiter, das die türkischen Bürger in Deutschland zunächst ihre Muttersprache beherrschen müssten, doch sei dies selten der Fall. Auch nach dem Abitur sollten sie eine türkisch geprägte Ausbildung verfolgen können. In der Türkei gäbe es schließlich auch deutsche Gymnasien und in Istanbul wird derzeit eine Türkisch-Deutsche Universität gegründet, argumentierte Erdogan weiter.

Deutsche Politiker kritisieren die Aussagen des türkischen Ministerpräsidenten scharf. Die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer sagte, dass die deutsche Sprache wichtiger sei, wenn man die Möglichkeit des "sozialen Aufstiegs" nutzen möchte.

Serkan Tören von der FDP meint, dass Erdogan mit seinen Äußerungen das "falsche Signal" sendet. Es müsse ausreichen, dass man die Muttersprache in der Schule gesondert lernen kann.