Obama will der Türkei keine Waffen liefern

US-Präsident Barack Obama verschärft den Ton gegenüber der Türkei: Er hat den türkischen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan aufgefordert, die Haltung zu Israel und dem Iran zu überdenken.

Obama habe Erdogan klargemacht, dass "einige Aktivitäten" der Türkei im US-Kongress Fragen aufgeworfen hätten. Dadurch könnte es schwieriger werden, den Verkauf von Waffen an die Türkei durch das Parlament absegnen zu lassen.

Ankara will für die Bekämpfung kurdischer Rebellen US-Kampfdrohnen kaufen. Damit will die Türkei gegen die vom Nordirak aus operierenden Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vorgehen, wenn die US-Truppen Ende 2011 den Irak verlassen haben.

Die Türkei stimmte im Juni im UNO-Sicherheitsrat gegen neue Iran-Sanktionen und verärgerte damit die USA. Im Konflikt um die iranischen Atomanlagen lancierte Ankara zusammen mit Brasilien einen Vorschlag zum Austausch nuklearer Brennstoffe, der Washington nicht ins Konzept passte.

Das Verhältnis zwischen der Türkei und Israel hat sich nach dem israelischen Angriff auf die Hilfsflotte Mavi Marmara Ende Mai stark verschlechtert.