Istanbul: Avrasya-Tünel für Verkehr freigegeben

Avrasya-Tünel

Der Avrasya-Tünel unter dem Bosporus soll die Fahrzeit zwischen Europa und Asien beträchtlich verkürzen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Ministerpräsident Binali Yildirim weihten das ehrgeizige Bauprojekt am Dienstag (20.12.) ein. Die Zeremonie, an der die gesamte Staatsführung teilnahm, fand trotz der Ermordung des russischen Botschafters in Ankara statt.

Avrasya-Tünel-Karte

Avrasya-Tünel ist erdbebensicher gebaut

Laut Verkehrsminister Ahmet Arslan sollen künftig pro Tag bis zu 130.000 Fahrzeuge den zweistöckigen Eurasien- Straßentunnel passieren. Mit dem 5,4 Kilometer langen Tunnel verkürzt sich die Fahrzeit zwischen den beiden Bosporus-Ufern nach offiziellen Angaben von 100 auf 15 Minuten. Der Tunnel liegt mehr als 100 Meter unter dem Meeresboden und soll einem Erdbeben der Stärke 7,5 standhalten können.

Im Oktober 2013 war bereits der Marmaray-Tunnel unter dem Bosporus eröffnet worden, durch den die Marmaray-Schnellbahn verkehrt, die an das Istanbuler Metro-System angeschlossen ist. Die Tunnel gehören zu einer Reihe von Megaprojekten, die die Infrastruktur des Landes modernisieren sollen.

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Viel Stahl und viel Beton für Avrasya-Tünel (Eurasien-Tunnel)

Der Eurasien-Tunnel (Avrasya-Tünel) wurde von einem Konsortium aus der türkischen Baufirma Yapi Merkezi und der südkoreanischen SK Group für umgerechnet 1,19 Milliarden Euro gebaut.

Eine Bohrmaschine grub den Tunnel mit einer Geschwindigkeit von acht bis zehn Metern pro Tag durch den Untergrund. Laut den Ingenieuren könnte man mit dem verbauten Zement 18 Stadien füllen und mit dem verwendeten Stahl zehn Eiffeltürme errichten.