Aşk-ı Memnu im Iran verboten

Sondereinheiten der iranischen Polizei entfernen Satellitenantennen von den Dächern, um die persische Kultur vor ausländischen Einflüssen zu schützen. Seit 1994 sind Import, Produktion, Verkauf und die Montage von Satellitenantennen im Iran untersagt. Viele Bürger widersetzen sich jedoch diesem Verbot und empfangen zahlreiche ausländische Fernsehsender, besonders türkische. Türkische Fernsehserien sind derzeit besonders beliebt beim iranischen Fernsehpublikum. Angefangen hat der Boom vor drei Jahren mit der Serie "Gümüs". Die iranische Regierung hat den türkischen TV-Serien den Kampf angesagt, weil diese die "iranische Ordnung zerstören" würden. Die Regierung behauptete außerdem, dass die Synchronsprecher der Serien Arabisch mit libanesischem Akzent sprechen würden. Die iranische Tageszeitung Tahran News kritisierte die touristischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und der Türkei und warnte ihre Leser vor den türkischen Serien.

Etwa 15 Millionen Satellitenantennen waren "undercover‘ im Einsatz. Versteckt wurden sie in Motoren von Klimaanlagen und innerhalb der Wohnungen. Seit Anfang dieser Woche veranstaltet die iranische Polizei Razzien und sammelt die Antennen ein. Als Begründung wird angegeben, dass Satellitenantennen nicht mit dem Islam vereinbar seien.

Besitzer einer Satellitenschüssel müssen mit einer Strafe von 5.500 US-Dollar rechnen. Im Falle eines erneuten Antennenbesitzes droht ein gerichtlicher Prozess. Bisher hat die iranische Polizei rund 300.000 Antennen beschlagnahmt.