Türkische Konfektionsindustrie kämpft mit Folgen der Ukraine-Krise

Türkische Konfektionsindustrie

Die wirtschaftlichen Folgen der Ukraine-Krise haben sich heftig auf das Herzstück der türkischen Konfektionsindustrie in Lalaeli durchgeschlagen. Händler, deren Kunden zur Hälfte aus Russland und der Ukraine stammen, geben an, dass alle Bestellungen storniert wurden und sie ihre Produktion komplett eingestellt haben.

Die Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine zeigen sich in Laleli, dem Hotspot des Istanbuler Konfektionshandels. Der jährliche Handel mit Bekleidung beträgt hier etwa 3 Milliarden US-Dollar. Rund 40 Prozent davon gehen auf den russischen und ukrainischen Markt.

Das Stadtviertel Laleli im Zentrum von Istanbul ist insbesondre bekannt für den Einkaufsbummel von Touristen. Hier sind nun der Handel und die Fertigung komplett zum Erliegen gekommen. Geschäftsleute sagen, dass die Rechnung der russischen Invasion die Betriebe in Laleli zu zahlen haben. Das Volumen der Stornierungen habe bereits zu Beginn der neuen Saison 200 Millionen US-Dollar überschritten

Türkische Konfektionsindustrie muss Stornierungswelle verkraften

Gıyasettin Eyyüpkoca, Präsidentin des Laleli Industriellen- und Geschäftsleuteverbandes (LASİAD), sagt, dass der russische und der ukrainische Ansatzmarkt unverzichtbare für sie seien.

Alle getroffenen Vereinbarungen und Bestellungen auf der Messe im Februar in Kiew, kürzlich in Istanbul und drei Tage vor Kriegsbeginn in Moskau, wurden storniert.

Laut Eyyüpkoca seien diese drei großen Messeveranstaltungen für seine Branche sehr wichtig.

„Wir befinden uns am Beginn der neuen Saison. Diese Zeit ist sehr wichtig für unsere Exporte. Leider begann sie mit dem Krieg. Alle Bestellungen auf den Messen wurden storniert, sodass den Betrieben keine andere Wahl stand, als die Produktion einzustellen.“

„Das große Interesse und die Bestellungen auf den Messen hatten uns viel Hoffnung gemacht“, gab der Präsidentin des LASİAD an.