Zypernkonflikt: Verhandlungsabruch zwischen Türken und Griechen

Dervis Eroglu, der Präsident der Türkischen Republik Nordzypern, hat am Dienstag (09.10.) bei einem Treffen mit seinen Parteivorsitzenden die jüngsten Ereignisse auf der Insel bewertet. Bei dem Treffen sagte er: "Man kann den Akt, dass Herr Anastasiadis die Verhandlungen ausgerechnet zu einem Zeitpunkt abbricht, in der der UN-Generalsekretär seinen Berater ernannte hat und wir zu der dritten Phase der Verhandlungen übergegangen sind, als Sabotage bezeichnen. Es erweckt den Eindruck, als wolle man Zeit gewinnen."

Laut Eroglu sei es Absicht der Inselgriechen die Verhandlungen zu unterbrechen. Die Parteivertreter des nordzyprischen Parlaments appellierten an die inselgriechische Administration, so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Auf der Insel findet seit der Verhandlungsunterbrechung vermehrt diplomatischer Verkehr statt.

So stattete der Zypern-Sonderberater des UN-Generalsekretärs, Espen Barth Eide, der Insel einen Besuch ab und sprach mit Dervis Eroglu. Nach dem Gespräch sagte der UN-Sonderberater vor Journalisten, dass der Zweck seines Besuchs die Bewertung der aktuellen Entwicklungen sei. Den aktuellen Stand der Gespräche könne man als Krise bezeichnen. Für ihn seien die Zypern-Verhandlungen jedoch noch nicht gescheiter. Die zyprisch-griechische Entscheidung müsse man als Unterbrechung der Verhandlungen bewerten, sagte Eide. Zypernkonflikt