Verbraucherpreise in Deutschland auf höchsten Stand seit Dezember 1993

Verbraucherpreise Deutschland
DHA / MyNet

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Verbraucherpreise in Deutschland im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent gestiegen.

Damit kletterte die Inflation in Deutschland auf den höchsten Stand der letzten 28 Jahre. Im Dezember 1993 steig die Inflationsrate über 4 Prozent auf 4,3 Prozent.

Das Bundesamt teilte allerdings mit, dass die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat ein stabiles Bild darstellten.

Getrieben wird der Inflationsanstieg durch die seit Monaten steigenden Energiepreise. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Energiepreise in Deutschland verglichen mit dem Vorjahresmonat um 12,6 Prozent geklettert. Während der Anstieg der Lebensmittelpreise 4,6 Prozent betrug, lag der Preisanstieg im Dienstleistungssektor bei 2,5 Prozent.

Auf den Preisanstieg hat auch das Ende der Mehrwertsteuerabsenkung beigetragen. Sie wurde zur Stimulierung des Konsums in der Pandemiezeit eingeführt.

Die Bundesregierung beschlossen, die Mehrwertsteuersätze in der Zeit vom 1. Juli 2020 bis 31. Dezember 2020 zu senken, um damit den Konsum anzukurbeln. 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze für Verbraucher. Waren und Dienstleistungen sind nun vergleichsweise wieder teurer.

Verbraucherpreise: Inflation in der Eurozone auf 10-Jahres-Hoch

Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind binnen Jahresfrist um drei Prozent gestiegen. Damit kletterte die Inflation im August auf ein 10-Jahres-Hoch. Weitere Anstiege sind wahrscheinlich, so die Einschätzung der Europäischen Zentralbank.

Die Inflation in den 19 Ländern mit einheitlicher Währung beschleunigte sich von 2,2 Prozent im Juli auf 3 Prozent. Experten hatten für den August 2021 einen Wert von 2,7 Prozent erwartet. Das Ziel der EZB lag bei 2 Prozent.