Türkei: Steigende Inflation lässt die Löhne schmelzen

Türkische Löhne schmelzen
Hürriyte

Während die jährliche Inflation in der Türkei nach offiziellen Angaben 61,14 Prozent erreichte, teilen Experten die Ansicht, dass die tatsächliche Zahl weitaus höher liegt.

Der rasante Anstieg der Inflation ließ die Lohnerhöhungen Anfang des Jahres dahinschmelzen.

Die Inflationsrate in der Türkei hat im März offiziell 60 Prozent überschritten und damit den Höhepunkt der letzten 20 Jahre erreicht. Nach Angaben des Türkischen Statistischen Instituts (TUIK) stieg die Verbraucherinflation auf Jahresbasis auf 61,14 Prozent, während die monatliche Inflation 5,46 Prozent betrug.

Die Hauptgruppe mit dem höchsten jährlichen Zuwachs war nach offiziellen Angaben der Bereich Verkehr mit 99 Prozent.

Bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken betrug der Zuwachs trotz einer Mehrwertsteuerabsenkung 70 Prozent, bei Haushaltswaren 69 Prozent.

Löhne schmelzen: Inflation zehrt Gehaltserhöhungen komplett auf

Die Anhebung des Mindestlohns, der Beamtengehälter und der Renten zu Jahresbeginn fiel angesichts der offiziellen Inflation ins Negative.

Der Netto-Mindestlohn wurde inklusive 50-prozentiger Erhöhung für dieses Jahr mit 4253,40 Lira festgelegt.

In den vergangenen Wochen mehrte sich in der Bevölkerung die Erwartung, dass der Mindestlohn Mitte des Jahres erhöht wird. Der Minister für Arbeit und soziale Sicherheit, Vedat Bilgin, erklärte laut Medienberichten jedoch, dass so etwas nicht auf der Tagesordnung stehe.