Inflationsrate in Deutschland steigt nach 28 Jahren auf 4 Prozent

Inflationsrate in Deutschland
DHA / Hürriyet

In Deutschland stieg die Inflation erstmals seit 1993 über 4 Prozent. Steigende Energiepreise und Versorgungsengpässe spielen dabei eine Rolle.

Steigende Energiepreise haben in Deutschland die Inflation auf den höchsten Stand der letzten 28 Jahre befördert. Die Inflation stieg im September dieses Jahres erstmals über 4 Prozent, nach 4,3 Prozent im Dezember 1993. Im September lag die Inflation bei 4,1 Prozent gegenüber dem September des Vorjahres.

Das Statistische Bundesamt gab an, dass die Entwicklung an den Energiemärkten für den Inflationsanstieg im September verantwortlich sei. Energiepreise seien im Vergleich zum Vorjahr um 14,3 Prozent gestiegen. Zur Preiserhöhungen habe auch die Anfang dieses Jahres in Kraft getretene Kohlendioxidsteuer beigetragen.

Unternehmen zahlen seit Januar 2021 25 Euro pro Tonne für den Kohlendioxidausstoß, der bei der Verbrennung von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht.

Nahrungsmittelinflation stieg auf 4,9 Prozent

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für Heizöl um 76,5 Prozent, für Benzin um 28,4 Prozent, für Erdgas um 5,7 Prozent und für Strom um 2,0 Prozent gestiegen.

Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln lag mit 4,9 Prozent über dem Standard. Bei Gemüse beträgt die Preissteigerungen bis zu 9,2 Prozent, während Milchprodukte und Eier in Deutschland sich um 5,5 Prozent verteuerten.

Inflationsrate in Deutschland auch bei Konsumgütern und Dienstleistungen gestiegen

Während die Fahrzeugpreise um 6,4 Prozent und die Möbelpreise um 4,4 Prozent stiegen, legten die Dienstleistungen um 2,5 Prozent zu. Auch die Mieten stiegen um 1,4 Prozent.

Die Inflationsrate in Deutschland lag im Juli bei 3,8 Prozent und im August bei 3,9 Prozent. Das Wirtschaftsforschungsinstitut ifo der Ludwig-Maximilians-Universität München prognostiziert, dass die Inflation in den kommenden Monaten weiter in Richtung 5 Prozent steigen wird.

Laut einem Bericht, basierend auf Befragungen des ifo Instituts bei Unternehmen, wurde bekannt, dass Unternehmen die gestiegenen Kosten für die Verbraucher noch nicht vollständig abbilden und viele Händler eine Preiserhöhung infolge der Preissteigerungen durch Lieferengpässe erwägen.