Schicksal des britischen Reisekonzerns Thomas Cook noch ungewiss
Das Schicksal des britischen Reisekonzerns Thomas Cook ist ungewiss. Das Unternehmen ist Insolvent. Man habe keine Alternative gehabt, als mit sofortiger Wirkung das Konkursverfahren einzuleiten, teilte der Touristikkonzern am Montag mit.
Für das Reiseunternehmen Thomas Cook war es eine lange Reise seit seiner Gründung im ländlichen Leicestershire. Das Unternehmen wurde 1841 von dem Geschäftsmann Thomas Cook in Market Harborough gegründet und organisierte Eisenbahnausflüge.
Rund 178 Jahre später war das Unternehmen zu einer riesigen globalen Reisegruppe mit einem Jahresumsatz von rund 11 Mrd. Euro, 19 Millionen Kunden pro Jahr und 22.000 Mitarbeitern in 16 Ländern gewachsen.
Das Unternehmen ist auch in Deutschland mit bekannten Reisemarken vertreten. Unter anderem mit Veranstaltern wie Neckermann, Öger Tours und Bucher sowie dem Charterflieger Condor. Diese Firmen sind bislang noch nicht betroffen.
Thomas Cook hatte eine wechselvolle Geschichte, unter anderem wurde es 1948 verstaatlicht, als sie Teil der staatlichen British Railways wurde.
Schneller Wandel im Reisemarkt
Der Reisemarkt änderte sich in den letzten Jahren in einem viel schnelleren Tempo als in den vergangenen Jahrzehnten.
Das Schicksal von Thomas Cook wurde durch eine Reihe von Faktoren besiegelt, die finanzieller, sozialer und sogar meteorologischer Art sind. Neben den Wetterproblemen und der harten Konkurrenz durch Online-Reisebüros und Billigfluggesellschaften gab es weitere Faktoren, darunter weltweite politische Unruhen und der Brexit. Darüber hinaus hatten sich viele Urlauber daran gewöhnt, ihren Urlaub selbst zusammenzustellen und keine Pauschalreise im Reisebüro zu nutzen.
Türkei will Thomas-Cook-Urlaubern helfen
Die Pleite des britischen Reisekonzerns könnte auch die Türkei treffen, berichten Fachmedien des Landes. Das Tourismusministerium in Ankara hat bereits ein Hilfspaket für Hoteliers angekündigt.
Das türkische Tourismusministerium hat nach der Insolvenz des Reisekonzerns ein Hilfspaket für betroffene türkische Unternehmen in Aussicht gestellt. Das Paket werde in Kürze verabschiedet, teilte das Ministerium in über Twitter mit. Details gibt es derzeit nicht.
Das Ministerium teilte weiter mit, dass im Land 21 033 Urlauber von Thomas Cook England untergebracht seien. Türkische Hotels dürften keine Zahlungen von Gästen verlangen oder sie dazu auffordern, ihre Zimmer zu räumen. Im Falle der Widerhandlung drohten gerichtliche Maßnahmen.
Von der Insolvenz sind aus Großbritannien rund 150 000 Reisende betroffen. Für 22.000 Mitarbeiter ist die Zukunft ungewisse.