Personallücke in Deutschland kann nicht geschlossen werden

Personallücke Deutschland
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In Deutschland herrscht in vielen Branchen vom Flughafen bis zur Gastronomie, von der Logistik bis zum Handwerk ein gravierender Personalmangel. Diese Lücke soll mit Arbeitskräften aus dem Ausland geschlossen werden.

Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass mehr als 45 Millionen der über 83 Millionen Menschen erwerbstätig sind. Damit sind 75,8 Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter. Laut dem Gutachten des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) sind 22,8 Prozent aller Beschäftigten über 55 Jahre alt. Das bedeutet, dass in den nächsten zehn Jahren mindestens 7 Millionen Menschen in den Ruhestand gehen werden. Mehr als 2 Millionen Rentner sind bereits in Branchen tätig, in denen es an qualifiziertem Personal mangelt.

Mit dem Ausscheiden der geburtenstarken Generation 1959-1969 in den kommenden Jahren gehört die Logistik zu den Bereichen, in denen das Personaldefizit zunehmen wird. Es gibt immer noch einen Mangel an Fahrern von rund 60.000 bis 80.000 im Güter- und Personentransport. Bedenkt man, dass 32,4 Prozent der Logistiker über 55 Jahre alt sind, wird auch hier mit einer wachsenden Arbeitskräftelücke zu rechnen sein.

Personallücke in Deutschland im Gesundheitssektor besonders gravierend

Noch schlimmer ist die Situation im Gesundheitssektor, wo der Personalmangel während der Pandemiezeit erschreckende Ausmaße angenommen hat.

Den Angaben zufolge sind 40 Prozent der Pflegekräfte, Ersthelfer und Hebammen über 55 Jahre alt. Das Gesundheitswesen kann 90 Prozent der Stellenangebote nicht besetzen.

In Deutschland ist der Anteil der über 55-jährigen Erwerbstätigen im Zeitraum 2013-2020 von 37,8 % auf 71,7 % gestiegen.