
NSU-Opfer: Joachim Gauck empfängt Angehörige

Der Bundespräsident Joachim Gauck hat gestern im Schloss Bellevue Angehörige der NSU-Opfer empfangen. Eine Mordserie und Bombenanschläge an neun türkisch- und griechisch stämmigen Kleinunternehmern sowie an einer Polizistin wurden von der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle NSU verübt. Viele Jahre lang war der rechtsterroristische Hintergrund nicht aufgedeckt worden. Immer wieder wurde stattdessen das Umfeld der Opfer verdächtigt.
Gauck hat bei seinem Empfang den Familien der Mordserien-Opfer umfassende Aufklärung und Unterstützung zugesichert. Bei dem Treffen sagte der Bundespräsident, Deutschland dürfe nicht vergessen, was geschehen ist.
"Der Wille zur Aufklärung ist da. Ich will mithelfen, dass Ihr Leid weiter wahrgenommen und anerkannt wird. Und dass aufgeklärt wird, wo es Fehler und Versäumnisse gegeben hat, dass darüber gesprochen und wenn nötig auch gestritten wird, was wir daraus lernen müssen." Weiter sicherte Joachim Gauck seinen Gästen zu, er werde weiterhin ein persönliches Augenmerk auf die Aufklärungsarbeit richten. "Für viele unter Ihnen ist es sicher nicht leicht gewesen, hierher zu kommen", sagte er.