Migranten im Job überqualifiziert

In Österreich beschäftigen 30 Prozent der Unternehmen Menschen mit Migrationshintergrund. Nur die Hälfte dieser Unternehmen nutzt jedoch die zusätzlichen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter in Punkto Fremdsprachen oder kulturelle Kompetenzen.

Das geht aus einer Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (IBW) hervor. Wesentlich häufiger als "Inländer" sind Migranten überqualifiziert – daher ist es kennzeichnend, dass sie auch seltener mit ihrem Job zufrieden sind.

Aus der von Autor Kurt Schmid am Mittwoch bei der Messe Medien.Migration präsentierten Studie aus dem Jahr 2009 geht hervor, dass jeder zehnte Österreicher sich überqualifiziert fühlt. Bei den Migranten ist es jeder Vierte. Schmid definiert "Menschen mit Migrationshintergrund" als Personen, die entweder im Ausland geboren wurden, eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzen oder deren Eltern ausländische Staatsbürger/innen sind.

Das Einstellungsmuster der Firmen, die Migranten beschäftigen, ist laut Studie etwas Zwiespältig. Demnach hat ein Fünftel der Unternehmen speziell die Zusatzfähigkeiten gesucht, die Migranten bieten und 15 Prozent wollten Migranten bewusst eine Chance bieten. Auf der anderen Seite hat ein Fünftel Migranten eingestellt, weil kein Inländer für das angebotene Gehalt den Job nehmen wollte. Bei weiteren fünf Prozent waren die Ausländer bei gleicher Qualifikation billiger. Für 60 Prozent spielt die Herkunft bei der Einstellung hingegen keine Rolle.