Malik Fathi jetzt deutscher Nationalspieler

Eigentlich hätte er auch für das Land seines Vaters gespielt, aber ein Angebot der türkischen A-Nationalmannschaft blieb aus. Gegen Schweden feierte der Herthaner Linksverteidiger nach dem Seitenwechsel seinen Einstand. Bundestrainer Juri Löw war mit seinem Debütanten zufrieden: "Und mit Malik Fathi bin ich sicher zufrieden, er hat sich einige Male nach vorn eingeschaltet. Defensiv ist er eh sehr stark gewesen im letzten Jahr bei Hertha BSC."

"Malik Fathi hat sich durch gute Leistungen bei Hertha BSC in der Bundesliga, aber auch in der U21 auf internationaler Ebene hervorgetan", begründete Löw die Einladung für den 22-Jährigen.

Der in Berlin geborene Sohn eines Türken und einer Deutschen saß gerade auf der Couch und zappte durchs Fernsehprogramm, als sein Handy plötzlich aufblinkte und sich am anderen Ende ein Mann mit „Joachim Löw“ vorstellte.

„Ich bin einfach überglücklich“, sagte Malik, „auch wenn ich weiß, dass ich so spontan nur aufgrund von Verletzungen der anderen Spieler dabei bin.“ Weil viele Nationalspieler im Abwehrbereich wegen Verletzungen ausfallen, hat Löw den Berliner überraschend nachnominiert.

Malik Fathi ist bei seiner Mutter in Zehlendorf und später in Kleinmachnow aufgewachsen. Seine Eltern trennten sich früh. Deshalb spricht er kaum Türkisch. "Ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen und die ist deutsch", entschuldigt er seine fehlenden Türkischkenntnisse. Wenn er Urlaub in der Türkei macht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als englisch zu sprechen. Damit das aber nicht zum Dauerzustand wird, hat er vor einem Jahr damit begonnen, Türkisch zu lernen. Außerdem kann er dann endlich auf Türkisch antworten, denn in Berlin wird Malik häufig auf Türkisch angesprochen.

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