
Christian Wulff zum Staatsbesuch in der Türkei

Bundespräsident Christian Wulff wird auf Einladung des Staatspräsidenten Gül die Türkei besuchen.
Der 5-tägigen Türkei-Besuch von Bundespräsident Christian Wulff mit seiner Gattin Bettina Wulff wird schwierig. Nicht die Türkei ist das Problem, sondern Christian Wulffs Äußerung, dass der Islam ein Teil Deutschlands sei, wird in vielen Teile der deutschen Bevölkerung und der politischen Führung hitzig diskutiert. Die Worte des Staatsoberhauptes erhalten aufgrund der Zuwanderungsdebatte eine pikante Schärfe im Umgang mit Migranten.
Grünen-Chef Cem Özdemir hat den Bundespräsident aufgefordert, sich bei seinem Staatsbesuch in der Türkei von CSU-Chef Horst Seehofer und Sarrazin zu distanzieren. Wulff müsse deutlich machen, dass die Integrations- und Zuwanderungsdebatte in Deutschland nicht von „den Rechtspopulisten“ dominiert werde. So Cem Özdemir zum Hamburger Abendblatt. Bei seinem Aufenthalt wird Wulff neben Ankara und Istanbul auch die Städte Kayseri, Kappadokien und Tarsus besuchen. Den Bundespräsidenten werden Geschäftsführer von 15 namhaften deutschen Unternehmen begleiten. Der Besuch ist nach der Türkei-Reise des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau im April 2000, nach 10 Jahren der zweite Besuch auf Staatspräsidentenebene.
Am letzten Tag seines Staatsbesuchs wird Christian Wulff in Istanbul mit dem griechisch-orthodoxen Patriarch von Fener, Bartholomeus zusammen kommen und anschließend auf das Konzert in der Heiligen Irenenkirche gehen.
Ein besonderer Moment für den Bundespräsidenten dürfte die Grundsteinlegung der türkisch-deutschen Universität in Istanbul werden. Am 22.10. wird Christian Wulff sein Rückreise nach Deutschland antreten.