
CHP: Kilicdaroglu will Druck auf Erdogans AKP steigern

Bei den Kommunalwahlen in der Türkei gab es am Sonntag für Erdogans islamisch-konservative AKP keine Überraschung. Trotz Korruptionsvorwürfe, Internetzensur und landesweiten Protesten ging die AKP als klarer Sieger aus der Wahl hervor.
Unter aktuellen Bedingungen gehen zahlreiche Beobachter jedoch mit Blick auf die kommenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen zunächst nicht von einer Entschärfung der angespannten politischen Lage in der Türkei aus. Die stärkste Oppositionspartei CHP verfehlte die psychologisch wichtige 30%-Grenze, um sich als ernst zu nehmende Alternative für die konservativen Wähler im Land zu profilieren.
In einem Interview mit der türkischen Nachrichtenagentur DHA sagte der Oppositionsführer der CHP, Kemal Kilicdaroglu, auf die Frage, ob er nach der Wahlniederlage zurücktreten wolle: "Wenn einer zurücktreten muss, dann der, der das Land beraubt hat. Wir werden bis zum Ende kämpfen. Keiner sollte vergessen, dass das hier erst der Anfang ist. Wir werden stärker zurückkehren. Sie stehlen und spielen nun die Rolle des Opfers. Der Druck wird zunehmen, das werden alle spüren. Aus einem Mann, der sich nicht vor der Justiz rechtfertigen musste, kann kein Präsident werden."