
Berufswerber in türkischen Haushalten

Die Werber sollen ab Januar 2010 türkische Familien aufsuchen und dabei die Eltern über Möglichkeiten der Berufsausbildung ihrer Kinder informieren, wie Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP) am Montag in Stuttgart ankündigte. Bis zu 1,5 Millionen Euro wird die Kampagne kosten. Sie soll aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Landesmitteln finanziert werden.
Das Projekt mit dem Namen „Azubi statt ungelernt – mehr türkische Jugendliche ausbilden“ wird den Angaben zufolge bis Ende 2012 laufen. Zielgruppe sind die Eltern von türkischen Schülern der 7. bis 9. Klasse. Derzeit ist das Ministerium noch auf der Suche nach geeigneten Berufswerbern. Sie sollen Türkisch als Muttersprache haben, beruflich mindestens Meister sein und über gute Kenntnisse des deutschen Berufsbildungssystems verfügen.
Das Projekt konzentriert sich auf Türken, weil diese die größte Gruppe unter den Ausländern in Baden-Württemberg bilden. In dem im Internet veröffentlichten Förderaufruf heißt es, türkische Eltern hätten großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder. Vielfach fehlten ihnen aber Kenntnisse über das deutsche Ausbildungssystem. Hinzu komme häufig ein fehlendes Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Ausbildung, insbesondere auch für Mädchen.
Das Wirtschaftsministerium wirbt außerdem im Fernsehen für eine Berufsausbildung. Zusammen mit einem Karlsruher Medieninstitut wurden zehn TV-Spots produziert, in der Türken in überwiegend technischen Berufen porträtiert werden. Die Spots laufen bundesweit in einem türkischen Fernsehsender.