Türkei besteht auf neues EU-Beitrittskapitel

Nach den jüngsten Spannungen zwischen der Türkei und der EU bemüht sich die deutsche Regierung um eine gütliche Lösung. Bei einer Veranstaltung der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer in Berlin sagte Angela Merkel, dass sie an der EU-Beitrittsverhandlung mit der Türkei festhalten wolle. Sie wolle aber auch das gewaltsame Vorgehen der türkischen Polizei gegen Demonstranten nicht außer Acht lassen.

Die Türkei warnt ihrerseits, im Fall des Aussetzens eines neuen Kapitels bei den EU-Beitrittsverhandlungen, mit dem Abbruch des Dialaogs mit der EU.

Laut Einschätzung des Türkei-Experten Yunus Ulusoy vom Zentrum für Türkeistudien würde das Aussetzen der EU-Beitrittsverhandlungen eher der Europäischen Union, als der AKP-Regierung schaden. Die Türkei würde sich in solch einem Fall auf andere Märkte und Länder konzentrieren, als sich Richtung Europa zu orientieren. Zudem würde die Nicht-Eröffnung des zugesagten neuen Verhandlungskapitels den Demonstranten schaden und nicht der AKP-Regierung von Tayyip Erdogan.

Die Wirtschaft der Türkei erholt sich wieder und wäre für die EU ein starker aufstrebender Partner. Nach den Boom-Jahren 2010 und 2011 mit Wachstumsraten von über 8% hinterließ 2012 eine Delle und legte nur 2,6% zu. Für das laufende Jahr rechnen internationale Wirtschaftsinstitutionen, wie der IWF, mit Wachstumsraten zwischen 3,5% und 3,75%.

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