Zensur: Turkish Airlines streicht Zeitungen an Bord
Die halbstaatliche Turkish Airlines steht nah zur Regierung in Ankara. Dies Nähe zeigte sich bereits bei den Gezi-Park-Protesten im Sommer, wo die Auslage von oppositionellen Zeitungen mit kemalistischer Ausrichtung in den Maschinen eingestellt wurde. Im neuen Korruptionsskandal der Regierung dürfen jetzt regierungskritische religiös orientierte Blätter nicht abheben.
Die Airline kündigte laut Meldung DHA an, die Zeitungen Zaman, Bugün, Today´s Zaman und Orta Dogu nicht mehr kostenlos auf seinen Maschinen anzubieten.
Anlass der Zeitungsaussortierung ist der Korruptionsskandal im Land. Die vorgenannten Zeitungen sollen der Gülen-Bewegung nahestehen. Sie wird von der Erdogan-Regierung für die zahlreichen Verhaftungen von Unternehmern und Politikern verantwortlich gemacht. Die Staatsanwaltschaft wirft allen Verhafteten Bestechung und Betrug bei Ausschreibungen vor. Unter den Verhafteten sind auch drei Söhne wichtiger Minister der Regierung. In der türkischen Presse wird auch spekuliert, dass der Sohn des Ministerpräsidenten Erdogan mit in den Sog des Skandals gezogen werden könnte.
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sieht hinter der Aktion ausländische Drahtzieher. Mutmaßlichen Personen hinter dem Komplott drohte er am Wochenende mit der Ausweisung. Bei seinem NATO-Verbündeten USA sorgt dies für großen Unmut. Korruptionsskandal Türkei