
Hamburg: Yagmur-Prozess geht weiter

Heute (20.06.) geht der Prozess im tragischen Tod der 3-jährigen Yagmur vor dem Landgericht in Hamburg weiter. Die Eltern Melek und Hüseyin stehen vor Gericht.
Die kleine Yagmur wurde am 18. Dezember 2013 in der elterlichen Wohnung tot aufgefunden. Der Körper des Mädchens zeigte bei einer späteren Untersuchung Verletzungen, die aus Quetschungen stammen. Die Gerichtsmediziner in Hamburg ermittelten 83 Verletzungen und zahlreiche blaue Flecken, die teilweise durch Kosmetika überschminkt waren. Todesursache waren innere Blutungen, die aus einem Leberriss herrührten.
Yagmur lebte vor ihrem tot erst seit einigen Monaten wieder bei den Eltern. Sie war davor bei einer Pflegemutter sowie einem Kinderschutzhaus untergebracht. Warum das Jugendamt das Kind den Eltern wieder zurückgab, wird nun durch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft aufgeklärt.
In der Verhandlung am Mittwoch (18.06.) las der Richter einen Brief der Mutter Melek Y. vor, den sie im Gefängnis geschrieben hat. Die 27-Jährige beschuldigt in ihrem Brief den Vater. Hüseyin. Y soll laut Worten der Mutter ihre Tochter Yagmur von Anfang an nicht gewollt haben und sie während der Schwangerschaft geschlagen und in den Bauch getreten haben.
Der Vater gibt seiner Frau die Schuld am Tod. Sie allein soll die Tochter wiederholt geschlagen haben. Während der Verhandlung bekam Melek Y. einen Weinanfall und brach zusammen. Der Vorsitzende Richter Joachim Bülter brach daraufhin die Verhandlung ab.
Die Mutter Melek Y. muss sich wegen Mord und der Vater Hüseyin Y. wegen Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen vor Gericht verantworten. (Bildquelle: Aktifmedya)