
Erst Türkisch dann Deutsch

Am Sonntag sprach der türkischen Ministerpräsidenten in Düsseldorf vor 10.000 türkischen Landsleuten über Integration. Wie schon bei seiner Rede vor zwei Jahren in Köln sorgte Erdogan wieder für Aufregung, weil er die Türken in Deutschland aufforderte, zuerst die türkische Sprache und dann die deutsche Sprache zu erlernen.
Viele deutsche Politiker reagierten mit Unverständnis auf Erdogans Aussage. FDP-Generalsekretär Christian Lindner sagte: "Es ist empörend und inakzeptabel, dass Herr Erdogan die Souveränität unseres Landes und der Menschen, die hier leben, infrage stellt.“
Kenan Kolat, der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, distanzierte sich ebenfalls von Erdogan. "Ich finde es nicht glücklich und nicht richtig, dass Erdogan auf diese Weise Wahlkampf macht".
Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt sich mit Kritik zurück. Merkel sagte, das die Kinder türkischer Einwanderer deutsch und türkische gleichzeitig erlernen sollten. Die Bundeskanzlerin hatte am Montag zusammen mit Recep Tayyip Erdogan die Computermesse CeBIT in Hannover eröffnete.