
Wissenstest für Migranten

Bitte beantworten Sie die folgenden drei Fragen: 1. Welcher Deutsche komponierte in seiner 9. Sinfonie am Schluss die berühmte „Ode an die Freude“? Nennen Sie zwei weitere deutsche Musiker bzw. Komponisten! 2. In welcher deutschen Stadt fanden letztmals die „Olympischen Sommerspiele“ statt und von welchem Ereignis wurden sie überschattet? 3. Der deutsche Maler Caspar David Friedrich malte auf einem seiner bekanntesten Bilder eine Landschaft auf der Ostseeinsel Rügen. Welches Motiv zeigt dieses Bild?
Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, sind Sie nicht nur bestens vorbereitet auf die RTL-Show "Wer wird Millionär", sondern auch bestens gerüstet für den Werte- und Wissenstest, zu dem das Bundesland Hessen einbürgerungswillige Migranten verpflichten will.
Nach dem heftig umstrittenen baden- württembergischen Gesprächsleitfaden für einbürgerungswillige Einwanderer haben am Dienstag (14.03.2006) die Hessen ihr eigenes Einbürgerungskonzept vorgelegt, das unter anderem einen Katalog mit 100 Fragen enthält.
Wer die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben wolle, solle sich zuvor "intensiv mit unserem Land und seiner Werteordnung auseinandergesetzt und sie auch akzeptiert haben", erklärte der hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU), der das Einbürgerungskonzept in Wiesbaden vorstellte.
Die Kosten für die Kurse und die anschließende Prüfung sollen nach Bouffiers Vorstellungen die Bewerber tragen. Wer die Prüfung ohne Vorbereitung bestehe, könne den Kurs einsparen. Um zu bestehen, muss nach Bouffiers Vorstellung die Hälfte der Fragen korrekt beantwortet werden. Dies sei aber noch nicht verbindlich. Zunächst würden die Parteien, Ausländerorganisationen, Kirche und Verbände in Hessen zu dem Vorschlag angehört.
Zusammen mit Integrationskurs, Wissens- und Wertetest sowie einem Loyalitäts-Eid ergebe sich daraus ein Sechs-Punkte-Programm, das der Entwicklung von Ausländer-Parallelgesellschaften vorbeuge, sagte Bouffier. "Wir brauchen in Deutschland ein Miteinander, kein Nebeneinander."
Das Konzept orientiert sich dem Minister zufolge an den Erfahrungen klassischer Einwanderungsländer wie etwa den USA.
Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech (CDU), der mit dem sogenannten Muslim-Test für Aufsehen gesorgt hatte, begrüßte die hessische Initiative. "Wir werden auf der nächsten Innenministerkonferenz diskutieren, wie wir eine bundeseinheitliche Linie bei der Einbürgerungspraxis festlegen können", sagte er der Berliner Zeitung.
In dem Infokasten rechts neben diesem Artikel haben wir die "100 Fragen" für Sie zusammengestellt.