Migranten haben seltener Uni-Abschluss

An den deutschen Hochschulen studieren knapp 140.000 junge Menschen mit Migrationshintergrund. Das sind ca. 8 Prozent der Studierenden. 21 Prozent davon sind türkischer Herkunft und haben in Deutschland das Abitur gemacht.

Die meisten ausländischen Studierenden haben Deutsch nicht als Mutter-, sondern als Zweitsprache gelernt. Das ist nach Meinung von Experten ein Grund, warum Migranten ihr Studium wesentlich häufiger abbrechen als Nicht-Migranten.

»Migranten fehlen häufig grammatische Grundbegriffe, die man braucht, um sich sprachlich weiterzubilden. Es fehlt ihnen auch Erfahrung in der gezielten Überarbeitung ihrer eigenen akademischen Texte», sagt Heike Brandl, Leiterin des Servicebereichs an der Uni Bielefeld. Nach Ansicht der Germanistin ist die Verbesserung der sprachlichen Kenntnisse entscheidend, damit mehr Migranten ihr Studium erfolgreich beenden.

Einer Studie zufolge müssen Migranten wesentlich häufiger zur Finanzierung des Studiums arbeiten als ihre Kommilitonen – und deshalb auch öfter ihr Studium unterbrechen. Jeder dritte immatrikulierte Migrant wohnt noch bei seinen Eltern, zwei Drittel von ihnen würden gerne ausziehen, können sich das aber nicht leisten.

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