Türkische Automobilbranche weiter im Aufwind

Die aktuellen Wirtschaftsdaten der Türkei sprechen eine eindeutige Sprache. 6 Prozent BIP-Wachstum erzielte das Land bereits im letzten Quartal 2009 und dem aktuellem April-Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Folge hält dieser Trend weiter an. Eines der wichtigsten Zugpferde für diesen wirtschaftlichen Aufschwung ist und bleibt die Automobilindustrie. Allein im Januar 2010 verzeichnet die Branche 46,4 % mehr Bestellungen als im Vorjahresmonat und einem Umsatzplus von 43,6 %.

Im Jahr 2008 wurden rund 80 Prozent der in der Türkei produzierten Kraftfahrzeuge exportiert – vorzugsweise in Länder der Europäischen Union. Mit einem Exportvolumen von 24,7 Milliarden US-Dollar ist die Türkei der zweitgrößte Exporteur von Fahrzeugen nach Europa hinter Japan und beschäftigt heute mit 17 Hauptproduzenten und zirka 4.000 Zuliefererunternehmen 300.000 Arbeitskräfte. Zu den wichtigsten Exportartikeln gehörten 2005 bei den Fahrzeugen vor allem Pkw, leichte Nutzfahrzeuge, Lkw und Busse.

Ein wichtiger Grund für die steigenden Wachstumsraten ist, dass die türkischen Werke inzwischen fester Bestandteil der globalen Produktionsstrategie der Hersteller sind und zunehmend auch spezielle Modelle für den regionalen und globalen Markt produzieren. Besonders große Marken wie Ford, Renault, Toyota und Fiat sind auf dem türkischen Automobilmarkt aktiv – einige sogar schon mit einer langen Traditition. So begann das Engagement von Ford und Renault bereits mit der Eröffnung der ersten Werke in den sechziger Jahren mittels Joint Ventures mit führenden türkischen Investoren. Mit der EU-Zollunion und einer steigenden Nachfrage in den 90er Jahren entdeckten dann auch asiatische Hersteller wie Toyota, Hyundai und Honda die Türkei als günstigen und strategisch hervorragend gelegenen Produktionsstandort um den eigenen und den europäischen Markt zu beliefern.

Quelle: ISPAT