Russisch-türkisches Energieabkommen

Adriana Lima

Die Türkei, Russland und Italien haben sich über den Verlauf der umstrittenen South-Stream-Pipeline, die russisches und mittelasiatisches Erdgas durch das Schwarze Meer nach Westeuropa transportieren soll, geeinigt. Silvio Berlusconi, Tayyip Erdogan und Wladimir Putin besiegeln in Ankara das Pipelineprojekt, mit der die Trassenführung einer großen Gaspipeline festgelegt wird. Der Bau der Pipeline soll 2010 anlaufen.

Putin, der bereits vor Berlusconi in Ankara eintraf, hat nach Berichten in türkischen Medien mit seinem Kollegen Tayyip Erdogan ein ganzes Bündel energiepolitischer Vereinbarungen getroffen. Um zu verhindern, dass South Stream im Schwarzen Meer durch ukrainische Gewässer führt, lag den Russen sehr viel daran, dass die Türkei zustimmt, die Pipeline durch türkisches Meer zu verlegen.

South Stream, ein Joint Venture des russischen Staatsmonopolisten Gazprom mit dem italienischen Energiekonzern ENI, konkurriert mit dem europäischen Pipelineprojekt Nabucco. Die Leitung soll Erdgas aus Mittelasien über die Türkei und den Balkan nach Westeuropa bringen. An Nabucco ist auch die Türkei beteiligt, der die Russen jedoch in jüngster Zeit wiederholt einen Einstieg bei South Stream angeboten haben.

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