Merkel und Westerwelle gewinnen Wahl

Die große Koalition aus Union und SPD ist Geschichte. Die konservativen Unionsparteien CDU und CSU können gemeinsam mit der FDP die Regierung übernehmen. Die Sozialdemokraten stürzten auf ein historisches Tief, Grüne und Linke schnitten so stark wie nie zuvor ab.

Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ sich am Sonntagabend als Wahlsiegerin feiern, kündigte aber zugleich an, "die Bundeskanzlerin aller Deutschen" sein zu wollen. Sie setze nun auf "schnelle, auf entschiedene Koalitionsverhandlungen" mit der FDP, sagte Merkel. Die beiden Parteien wollen bereits an diesem Montag (28.09.2009) erste Gespräche führen. Befürchtungen politischer Gegner, es könnte nun zu einem "sozialen Kahlschlag" in Deutschland kommen, wies die Kanzlerin zurück.

Die beiden Unionsparteien insgesamt 33,8 Prozent (minus 1,4 Punkte) der Stimmen. Die SPD erreichte nur noch 23 Prozent der Wähler, das entspricht im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2005 einem Rekordminus von 11,2 Prozentpunkten. Zulegen konnten hingegen alle bisherigen Oppositionsparteien im Bundestag: Am meisten profitierte Westerwelles FDP, die um 4,8 Punkte auf 14,6 Prozent kletterte. Die Linke kam auf 11,9 Prozent (2005: 8,7), die Grünen auf 10,7 Prozent (2005: 8,1).

Die FDP könnte durch ihr gutes Ergebnis bei den Bundestagswahlen mit an die vier Ministerposten in Angela Merkels zukünftigem Kabinett vertreten sein. Der FDP-Parteivorsitzenden Guido Westerwelle wird aller Wahrscheinlichkeit das Außenministerium übernehmen, daneben könnte er traditionsgemäß noch in die Rolle des Vize-Kanzlers schlüpfen.

Verwandte Themen