
Westerwelle eröffnet Künstlerakademie in Istanbul

Am Donnerstag (13.10) ist der deutsche Außenminister zur Eröffnung der deutsch-türkischen Kulturakademie Villa Tarabya nach Istanbul gereist. In der Künstlerakademie können deutsche Künstler dort künftig für ein halbes Jahr mit einem Stipendium arbeiten. Die Akademie soll den kulturellen Austausch zwischen der Türkei und Deutschland voranbringen.
Außenminister Guido Westerwelle nahm gemeinsam mit seinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu an der Zeremonie teil. Ebenfalls anwesend waren Abgeordnete des Bundestages – wie Claudia Roth als Vorsitzende der deutsch-türkischen Parlamentariergruppe und Petra Merkel, Vorsitzende des Haushaltsausschusses – sowie der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann.
Vorbild für die neue Kulturakademie ist die Villa Massimo in Rom. Die Villa Tarabya liegt eine halbe Stunde Fahrzeit vom europäischen Zentrum Istanbuls entfernt, in einem 18 Hektar großen Park. Das Gelände schenkte Sultan Abdülhamid II. bereits 1880 dem Deutschen Reich zur diplomatischen Nutzung. Die Türkei beteiligt sich nicht an der Finanzierung der Akademie. Es ist geplant, dass die ersten fünf Kulturschaffenden im nächsten Frühjahr einziehen. Zunächst sollen es zwischen fünf und zehn Künstler sein.
Bei seinem Besuch in Istanbul hat sich Westerwelle auch mit seinem Amtskollegen Davutoglu sowie dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan getroffen. Dabei wurde das Thema „Arabische Frühling“ besprochen. Die Türkei spiele "mit ihrer Brückenfunktion in die islamische Welt eine wichtige Rolle", sagte der deutsche Außenminister.
Zu den Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union sagte der deutsche Außenminister, es sei nicht gut, dass diese zur Zeit stockten. Bei allem, was man kritisch an der "inneren Verfasstheit der Türkei" beobachte, gebe es auch Fortschritte, die anerkannt werden sollten und die im jüngsten ‚Fortschrittsbericht‘ der EU-Kommission auch genannt würden.