
Warum der Nikolaus die Geschenke durch den Kamin bringt

In der Legende lebte in Myra ein armer Mann mit drei heiratsfähigen Töchtern. Da die Töchter aber damals ohne Mitgift nicht an den Mann zu bringen waren, lebte der arme Vater in großer Verzweiflung.
An einem Wintertag in der Weihnachtszeit saßen die drei Schwestern in ihrem kalten Zimmer und berieten untereinander, was zu tun sei. Eine kam auf den Gedanken, daß sie sich auf dem Sklavenmarkt verkaufen wollte, um den beiden anderen mit dem Geld zu helfen. Ihre Schwestern aber riefen eine um die andere, nein, das tue ich, nein, das tue ich. Da ging gerade der Hl. Nikolaus unter dem offenen Fenster vorbei und hörte die Reden der Schwestern und entschloß sich, ihnen zu helfen. Rasch lief er in die Kirche und holte einen Beutel Goldstücke, den er in das offene Fenster unter die drei Mädchen warf. Es war gerade der 25. Dezember, und die Mädchen glaubten an das Wunder eines Geschenks vom Himmel. Das älteste Mädchen heirate sofort, nachdem sie ihre Mitgift von dem Gold gekauft hatte.
Ein Jahr später, wieder am gleichen Tag, geschah das gleiche Wunder, denn der Hl. Nikolaus warf wieder einen Beutel Gold ins Zimmer. Die zweite Schwester konnte heiraten. Als der Hl. Nikolaus im dritten Jahr der letzten Schwester wieder am gleichen Tag helfen wollte, war es bitter kalt und das Fenster geschlossen. Er überlegte, was zu tun sei, kletterte dann einfach aufs Dach und warf das Goldsäckchen durch den Schornstein ins Haus. Gerade an diesem Tag hatte das Mädchen ihre Strümpfe gewaschen und zum Trocknen über den Kamin gehängt. Was passierte nun? Das Goldsäckchen plumpste in einen Strumpf."