
Türkei nimmt fliehende Irak-Christen auf

Mehr als eine Million Christen lebten vor der westlichen Invasion 2003 im Irak. Inzwischen ist mehr als die Hälfte geflohen, die meisten nach Syrien, Jordanien oder in den Libanon. In letzter Zeit fliehen auch immer mehr Christen in die Türkei, obwohl kaum einer der Flüchtlinge türkisch spricht.
Die Türkei ermöglicht durch Erleichterungen bei der Visa-Vergabe eine schnelle Flucht aus dem Irak. Die europäischen Staaten hingegen nehmen so gut wie keine Flüchtlinge aus dem Irak auf. Der Flüchtling Yakan aus dem Irak sagt dazu: „Europa nimmt nur ganz, ganz wenige. Warum, das verstehe ich nicht.“ Schließlich wisse doch jeder in Europa, wie die schlimm die Dinge im Irak stünden. „Die Türkei nimmt diese Flüchtlinge seit Jahren auf. Warum verschließt Europa denn seine Türen?“ Durchschnittlich zwei bis drei Jahre warten die Iraker in der Türkei, bis sich ein Staat findet, der sie aufnimmt. In der Regel sind das die USA, Kanada oder Australien. Die türkischen Behörden dulden sie im Land; neulich ordnete das Bildungsministerium außerdem kostenfreien Unterricht für Flüchtlingskinder in staatlichen Schulen an. In einigen staatlichen Krankenhäusern können sich die Iraker gratis behandeln lassen.