Der türkische Lieferdienst Getir startet bald in Berlin

türkische Lieferdienst Getir
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Immer mehr Lieferdienste wie Gorillas, Flink und Picnic drängen in das Geschäft mit der Zustellung von Lebensmitteln. Sie konkurrieren auch mit Essenslieferdiensten wie Delivery Hero oder Takeaway.

Nun plant auch der türkische Lieferdienstpionier Getir (zu Deutsch „bringe“) in Deutschland durchzustarten, wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtete.

Im April hatte das Unternehmen bereits angekündigt, eine Niederlassung in der Hauptstadt Berlin gründen zu wollen.

Finanziell ist der türkische Lieferdienst sehr gut aufgestellt. In der letzten Finanzierungsrunde sammelte Getir über 550 Mio. US-Dollar ein. Die Unternehmensbewertung liegt damit bei 7,5 Mrd. US-Dollar. Die erforderliche Kenntnis über den deutschen Markt holt sich das Unternehmen mit dem Ex-Manager Simon Rötter von Deliveroo als Head of Operations an Bord.

Der türkische Lieferdienst ist bereits in London und Paris aktiv

Seit Ende Januar ist das Start-up in London und seit März 2021 auch in Paris aktiv. Amsterdam steht als nächstes Ziel an. Vorarbeiten für den Einstieg in den US-Markt sind im Gange.

Nutzer der Getir App können ihre Bestellung zu Supermarktpreisen aufgeben.

Lieferdienst Getir hat viele Nachahmer gefunden

Das türkische Einhorn-Startup wurde 2015 von den Gründern Nazim Salur (Gründer von BiTaksi), Serkan Bor Borançili (Gründer von GittiGidiyor) sowie Tuncay Tütek initiiert.

Ausgeliefert wird die Kundenbestellung mit violettfarbenen E-Rollern. Durch den schnellen Erfolg hat das Geschäftsmodell einige Nachahmer auf den Plan gerufen. Zu denen sich auch eigenen Angaben zufolge Gorillas-Chef Kağan Sümer dazuzählt.

Alle Lieferdienste haben das gleiche Problem

In Deutschland wuchs der Online-Handel mit Lebensmitteln von 2019 bis 2020 um knapp 60 Prozent, so der Einzelhandelsverband HDE. Damit legte er deutlich schneller zu als andere Bereiche des eh boomenden Handels über das Internet.

Ziel der Lieferdienste ist, den mächtigen deutschen Lebensmittelhändlern Kunden wegzunehmen. Doch alle Anbieter haben das gleiche Problem: Sie haben hohe Personalkosten bei niedriger Marge.