Der Bahnhof Haydarpasa

Der berühmte Bahnhof Haydarpasa ist eines der wichtigen geschichtlichen Wahrzeichen Istanbuls. Der Bahnhof im asiatischen Teil der 15-Millionenmetropole erinnert in seinem Aussehen an ein preußisches Verwaltungsgebäude. Und tatsächlich verdankt dieses prächtige Bauwerk sein Äußeres deutschen Architekten. Genauer gesagt dem Bauunternehmen Philipp Holzmann, das 1905 den Auftrag für den Kopfbahnhof an die Architekten Otto Ritter und Helmut Cuno erteilte. Der Bahnhof wurde als Ausgangspunkt der Bagdadbahn erbaut, eine der legendärsten Zugstrecken der Geschichte.

Am 4. November 1909 wurde "Haydarpasa Gari" mit viel Pomp eröffnet. "Ein Mullah sprach ein Gebet, und anschließend wurde als Opfergabe ein Hammel geschlachtet", berichtete der Korrespondent der britischen Zeitung "The Times" nach London, wo man das Engagement der Deutschen aus machtpolitischen Erwägungen gar nicht gern sah.

Das "Eingangstor zu Asien" ist vom europäischen Teil Istanbuls gut zu sehen. Den grauen Sandstein für die Fassade holten die deutschen Baumeister aus einem Steinbruch entlang der Strecke und setzten Italiener als Facharbeiter für Steinmetzarbeiten ein. Bewunderer architektonischer Feinheiten von damals kamen voll auf ihre Kosten. Das kleine Gebäude am Fähranleger für die Bootsverbindung nach Europa bildet mit seinem orientalischen Stil einen denkbar starken Kontrast zu dem mächtigen Bahnhof.

Noch heute findet im "Haydarpasa Gari" ein reger Zugverkehr statt. Die meisten Züge fahren mehrmals täglich nach Ankara. 2009 wird Haydarpasa jedoch für den Bahnverkehr gesperrt. Dann soll der Bahnhof in ein Kongresszentrum umgewandelt werden.

In der Slideshow sehen Sie Bilder von dem Prachtbau.

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