Muhammet Eren nach Transplantations- absage wieder in Istanbul

Der zweijährige Muhammet Eren ist nach einer Odyssee wieder in Istanbul. Die Eltern des Babys waren aus der Türkei nach Deutschland geflogen, um Muhammet an der Kinderklinik der Universität Gießen einer Herztransplantation zu unterziehen.

Doch zu der von den Eltern gewünschten OP durch die Gießener Ärzte kam es nicht. Vor der Reise nach Deutschland erlitt das Baby in der Türkei bei einem Wiederbelebungsversuch eine Hirnschädigung. Für die Ärzte war die neue gesundheitliche Situation von Muhammet Eren ein Grund, ihn nicht, wie vor seiner Einreise nach Deutschland zugesichert, auf die Warteliste zu nehmen. Begründet hatten die Ärzte ihre Verweigerung mit der Richtlinie der Ärztekammer. Sie sieht bei zusätzlichen lebensbedrohlichen Erkrankungen einen Ausschluss für die Aufnahme auf die Transplantationswarteliste vor.

Die Eltern hatten darauf mit einem Anwalt versucht, mit einer einstweiligen Verfügung gegen die Entscheidung der Universitätsklinik anzugehen. Am Freitag hat das Landgericht in Gießen im Rechtsstreit nun die einstweilige Verfügung abgelehnt. Die Richter am Landgericht kamen zum Urteil, dass die Ärzte in Gießen dem Gesetz nach richtig gehandelt haben.

Bei einer großen Spendeaktion in der Türkei hatten Tausende von Menschen rund 400.000 Euro gespendet, um dem kleinen Eren das Leben zu retten. Die Mutter Sennur Dönmez gab gegenüber türkischen Medien an, das Krankenhaus habe die erste Rechnung von anfänglich 178.000 Euro später auf 540.000 Euro erhöht. Die Transplantation sei dann nach allem, was sie durchgemachte haben, auch noch verweigert worden.