
Triumph über Rassisten

Die indische Schauspielerin Shilpa Shetty (31) hat nach rassistischen Anfeindungen in der britischen Promiausgabe von "Big Brother" den ersten Preis gewonnen. Die Bollywoodschauspielerin war während ihres Aufenthalts in dem Promi-Container von einigen Teilnehmerinnen fast täglich gemobbt und beschimpft worden. Bei der britischen Medienaufsicht gingen über 40.000 Beschwerden ein, danach verfolgten aber auch 8,8 Millionen Zuschauer die Show, an der unter anderem Michael Jacksons Bruder Jermaine Jackson mitmachte.
Der Rassismus-Eklat beschäftigte auch die britische und indische Regierung. So sahen sich Premierminister Tony Blair, Schatzkanzler Gordon Brown sowie der indische Finanzminister Chidambaram zu Stellungnahmen veranlasst.
Die Schauspielerin Shilpa Shetty wurde am Sonntagabend mit 63 Prozent der Zuschauerstimmen zur Siegerin gewählt. Nach Einschätzung ihres Beraters darf sie in den nächsten zwölf Monaten mit Filmangeboten rechnen, mit denen sie 1,5 Millionen Euro verdienen kann. „Es war eine Achterbahnfahrt“, sagte Shilpa Shetty nach ihrem Sieg. „Die Höhen, die Tiefen, ich habe daraus so viel gelernt.“ Jade Goody, die Shilpa besonders schwer zusetzte, bezeichnete sie als „ein wenig aggressiv und jähzornig“ und fügte hinzu: „Aber sie ist keine Rassistin. Jade wollte nicht rassistisch sein. Das kann ich versichern.“
Die Bollywood-Queen erfuhr erst nach Ende der Show von dem Proteststurm. In einem Interview sagte sie, sie wolle die ganze Geschichte ad acta legen: "Sachen passieren, Menschen machen Fehler".
"Big Brother"-Hetzerin Jade Goody hat ihre rassistischen Äußerungen unterdessen zutiefst bereut. Nachdem sie aus dem Container gewählt wurde, hat sie mit den Folgen ihrer fremdenfeindlichen Attacken zu kämpfen. Einem britischen Medienbericht zufolge fürchtet die 25-Jährige die Reaktionen der TV-Zuschauer so sehr, dass sie selbstmordgefährdet ist. Mittlerweile hat sie angekündigt, dass sie eine Indien-Reise plane.