
Ata starb an Drogen

Entgegen ersten Medienberichten ist Ata Türk nicht einer akuten Alkoholvergiftung erlegen. Eine Blutprobe des am Sonntag (18.09.) in einem Hotelzimmer in Adana tot aufgefundenen Teilnehmers der Kuppelshow "Gelinim Olur musun" hat ergeben, dass der 24-Jährige in großen Mengen Drogen konsumiert hat. Im Blut des Verstorbenen ließen sich hohe Mengen Extasy finden, geringe Spuren von anderen Aufputschmitteln sowie geringere Spuren von Heroin und Alkohol.
Die Polizei will jetzt untersuchen, ob der 24-Jährige einen Selbstmord begangen hat.
Am Abend seines Todes soll Ata Türk die Arabesk-Sängerin Cansever zu einem Konzertauftritt nach Adana begleitet haben, wo er auch aufgetreten sein soll. Im Anschluss an das Konzert war er gemeinsam mit Cansever und ihrem Manager in einen Club gegangen, wo er Alkohol zu sich genommen hat. Cansever dementierte Gerüchte, wonach Ata Türk in großen Mengen Alkohol trank.
Objekt der Belustigung und des Spottes
Im vergangenen Jahr nahm der damals noch 23-jährige Buchhalter aus Istanbul an der Kuppelsendung "Gelinim Olur musun" teil. In das Formular schrieb er als Ziel seiner Wettbewerbsteilnahme: "Ich möchte mit der Frau, die ich liebe, heiraten und Kinder kriegen." Dieses Glück war ihm aber nicht gegönnt.
Die Frau, "die ich liebe", lernte er zwar in der quirligen Sinem Umas kennen. Doch seinen Heiratsplänen kam seine übergriffige Mutter in die Quere. Die sorgte mit ihrem Image als "Container-Drachen" für eine medientaugliche Inszenierung des Schwiegermutter-Schwiegertochter-Zwistes.
In den letzten Wochen vor seinem Tod soll Ata Türk, der in der Öffentlichkeit nur noch als "Muttersöhnchen" und "Weichei" verspottet wurde, unter starken Depressionen gelitten haben. In Istanbul habe er keine Ruhe mehr gefunden, berichteten seine Freunde. In Adana wollte er sich Gedanken über sein weiteres Leben machen.
Kritik an der Wortwahl der Mutter
Die Hürriyet schreibt, über den Tod ihres Sohnes soll die schwer trauernde Semra Hanim gegenüber kondulierenden Mitbürgern gesagt haben: "Ich trage keine Trauer. Ich bin die Tochter eines Soldaten. In diesem Land sind viele Söhne als Märtyrer (sehit) gefallen. Auch ich war an der Reihe, einen Märtyrer zu opfern."
Unterdessen kritisierte Yavuz Alphan, der Vorsitzende des in Izmir ansässigen Sehit Aileleri Dernegi, die Mutter des Verstorbenen: "Wir teilen die Trauer der Mutter. Gott möge mit ihr und ihrer Familie sein. Wir wollen jedoch richtig stellen, dass wir mit ihrer Wortwahl nicht einverstanden sind. Der Märtyrertod ist eine hohe Würde. Jeder weiß, dass ein Mensch kein Märtyrer ist, der auf diese Art und Weise verstorben ist."