
Lagarde neue IWF Chefin

Der Internationale Währungsfonds hat erstmals in seiner mehr als 60-jährigen Geschichte eine Frau an der Spitze. Der 24-köpfige Verwaltungsrat des IWF wählte am Dienstag einstimmig die französische Finanzministerin Christine Lagarde zur neuen Geschäftsführenden Direktorin. Die 55-Jährige folgt Dominique Strauss-Kahn.
Bei der Suche nach einem Nachfolger für das Amt fiel auch der Name Kemal Dervis des Öfteren. Dervis war von 2001 bis 2002 Wirtschaftsminister der Türkei.
Seit der Gründung des IWF am Ende des Zweiten Weltkriegs wird der Chefposten von einem Europäer besetzt und im Gegenzug der bei der Weltbank von einem US-Amerikaner. Diese Tradition war zuletzt aber verstärkt kritisiert worden. Der IWF-Chefposten ist seit Mai vakant, nachdem Amtsinhaber Dominique Strauss-Kahn das Amt wegen eines Strafverfahrens niedergelegt hatte.
Die französische Finanzministerin und zweifache Mutter war Anwältin, französische Vize-Meisterin im Synchronschwimmen und Unternehmenschefin. In einer ersten Reaktion nannte Lagarde ihre Wahl „eine Ehre und eine Freude.“