Türkei fordert Aufklärung der Neonazi-Morde

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu hat sich am Wochenende zu der Mordserie der Neonazis an türkischen und griechischen Imbissbudenbesitzern geäußert. Dabei drohte Davutoglu der deutschen Regierung mit „rechtlichen Schritten“ und forderte die lückenlose Aufklärung der Mordserie.

Davutoglu sagte vor der Presse, das Deutschland „für jeden Tropfen Blut“ Rechenschaft ablegen müsse, der von Türken im Land vergossen worden sei. Die bei der Mordserie getöteten Türken bezeichnet Davutoglu als „Märtyrer“. Als „Märtyrer“ werden in islamischen Ländern gefallene Soldaten bezeichnet. Davutoglu sagte weiter, dass die Türken aus politischen Gründen getötet worden seien und dass sie ermordet wurden, weil sie Türken waren. Unterdessen hat die deutsche Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger eine Entschädigung für die Angehörigen der Mordopfer angekündigt. „Auch wenn finanzielle Hilfen das Leid nicht ungeschehen machen können, werde ich mit Opferentschädigungen aus meinem Haushalt versuchen, den Angehörigen ein Zeichen unserer Solidarität zu geben“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger.

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