Studie: Islam in Schulbüchern europäischer Länder

Eine Studie des Braunschweiger Instituts für Internationale Schulbuchforschung hat ergeben, dass der Islam in den Schulen und Schulbüchern kaum bzw. vollkommend unzureichend behandelt wird. Dieser Befund ist das Ergebnis der ersten systematischen Analyse von Geschichts- und Politiklehrbüchern aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien und England nach dem Begriff Islam. Die Studie wurde am 15. September im Rahmen einer Pressekonferenz im Auswärtigen Amt vorgestellt.

Danach stellen die Forscher fest, dass der Islam als unzeitgemäße Religion in den Schulbüchern behandelt wird. Die Leiterin der Studie, Susanne Kröhnert-Othman, hat gegenüber der "Online-Ausgabe Die Zeit" beschrieben, dass " alle Begriffe wie Türken, Araber, Mittlerer Osten, Terror und Migranten" in den gleichen Fächern thematisiert werden. Und sie alle werden mit der Religion in Zusammenhang gebracht", so Kröhnert.

In der Studie geht ebenfalls daraus hervor, dass der Islam von bestimmten europäischen Ländern mit ihrer Geschichte in Verbindung gebracht wird. So überwiegen in Deutschland und Frankreich die Kreuzzüge, in Österreich die Belagerung der Stadt Wien und in Spanien die Herrschaft der Araber in Andalusien. "Die Europäer bezeichnen gern den Islam als Fremdkultur, die nicht zu uns gehört", heißt es in der Studie.

Die Analyse der Braunschweiger Forscher ergibt zudem, dass zwischen dem Islam als Religion und muslimisch geprägtem kulturellen und politischen Alltagsleben ebenso wenig unterschieden wird wie zwischen den vielfältigen Ausprägungen des Islam etwa in der Türkei, der arabischen Welt oder Indonesien.

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